Einsatz Künstlicher Intelligenz in der neuroradiologischen Diagnostik: Volumetrie

 

Seit Jahren wird über das Für und Wider des Einsatzes neuronaler Netzwerke/ Künstlicher Intelligenz in der radiologischen Diagnostik geredet. Wir gehen jetzt einen ersten Schritt in diese Richtung und setzen ein entsprechendes zertifiziertes Medizinprodukt ein. 

Dafür wird eine spezielle hoch aufgelöste MR-Sequenz aufgenommen. Eine Software (installiert auf Server in der Praxis, die Daten verlassen die Praxis nicht) segmentiert das Hirn automatisch in verschiedene Hirnlappen/Regionen und bestimmt dann global und pro Hirnregion die Volumina des Hirngewebes (sowohl der Nervenzellen als auch der Nervenfasern) sowie der Hirnkammern. Diese Werte werden dann in Beziehung gesetzt zu Normalwerten von Gesunden  gleichen Alters, Geschlechts und Schädelgröße. Im Ergebnis kann eine Abweichung vom Normalwert (sogenannte Hirnatrophie) exakt quantitativ erfasst werden. Je nachdem, welche Hirnareale von den Veränderungen betroffen sind, können verschiedene Atrophie-Formen differenziert werden, u.a. auch die Veränderungen, die typischerweise bei einer Alzheimer-Krankheit auftreten. Die Atrophie eines Anteils vom Schläfenlappen des Gehirns ist ein Charakteristikum der Krankheit, die Diagnose wird jedoch unter Verwendung weiterer diagnostischer Kriterien gestellt.  

Diese neue Untersuchungsmethode ist nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen verankert, sie verursacht jedoch Kosten. Kassenpatienten können sie als Wunschleistung in Anspruch nehmen. Wir stehen für nähere Auskünfte dazu gerne zur Verfügung. Bei Privatpatienten ist eine Abrechnung mit der Kasse nach entsprechender Begründung möglich.